Am Ende des Regenbogens
Wenn ein Regenbogen am Himmel erscheint, ist das immer wieder faszinierend. Seit jeher ranken sich um dieses Naturschauspiel Geschichten und Mythen aus den verschiedensten Kulturen. Am Ende des Regenbogens gäbe es einen Topf mit Gold zu finden, so verspricht es eine irische Sage. Dafür müsste man allerdings lange laufen – denn der Bogen ist eigentlich ein Kreis und findet nur ein scheinbares Ende am Horizont.
In der germanischen Mythologie wird er als „schwankende Himmelsstraße“ (Bifröst) bezeichnet: eine Brücke, die unsere Erdenwelt und das Himmelreich miteinander verbindet. Ähnlich wird es in den griechischen Mythen beschrieben: Die Göttin Iris reist auf dem Regenbogen, der als Verbindungsweg zwischen Himmel und Erde dient. In Australien verehren die Aborigines eine Regenbogenschlange als Schöpferin der Welt.
In einem indischen Sprichwort heißt es: „Ohne die Tränen in unseren Augen gäbe es keinen Regenbogen in der Seele.“ Das erklärt schon fast die Entstehung des sagenumwobenen Farbspiels am Himmel. Ein Regenbogen erscheint dann, wenn die Sonne eine Regenwand anstrahlt. Das zunächst weiß erscheinende Sonnenlicht wird von den Regentropfen gebrochen, in die Spektralfarben aufgeteilt, reflektiert und wieder gebrochen. Dadurch sehen wir die sieben Farben des Regenbogens: Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Indigo und Violett. Ein zweiter, schwächerer Bogen wird dann sichtbar, wenn das Licht mehrfach in den Tropfen gebrochen wird.
Auch heutzutage wird der Regenbogen vielfach als Symbol verwendet. Er steht für Frieden, Toleranz, Veränderung und Zuversicht. Und wer weiß: Vielleicht führt über ihn doch eine Brücke ins Himmelreich, so wie in den alten Mythen und Sagen beschrieben.
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